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Port-Katheter-System

Zuletzt aktualisiert am 10.05.2017 von

Vorteile eines Portsystems

Das Port Katheter System ist fĂ¼r häufige Infusionen und Blutabnahmen ein komplikationsarmes System. Aber auch im Notfall ist die Punktion eines derartigen Systems ein einfacher Weg, schnell einen venösen Zugang herzustellen. Die Notwendigkeit einer Portimplantation hängt von der Häufigkeit der Infusionen und vom Zustand der Venen ab. Bei langfristigen intensiven Therapien kann das Legen eines peripheren venösen Zugangs fĂ¼r Patient und Arzt bzw. Schwester zum Alptraum werden, und die Angst vor der Punktion ist grĂ¶ĂŸer als die vor der eigentlichen Therapie. Patienten werden nach einer gewissen Zeit der Behandlung oft sensibler und schmerzempfindlicher. Die subkutane (unter der Haut) Plazierung des Kathetersystems reduziert die Infektionsgefahr auf ein Minimum. Weder Bewegungsfreiheit noch tägliche Pflege werden beeinträchtigt, Sie können sich frei bewegen, duschen, schwimmen und Sport treiben, wenn die Haut nach der Implantation verheilt ist und keine Nadel im Port eingefĂ¼hrt ist. Es sind keine kosmetisch störenden Katheterenden.

 

Was ist ein implantierbares Portsystem?

Ein Portsystem besteht aus zwei Teilen, dem Port und dem Katheter. Der Port ist ein kleiner Medikamentenbecher aus Kunststoff oder Metall. Das Portgehäuse sieht wie ein abgeschnittener Kegel aus und ist mit einer Scheibe aus Silikon verschlossen. Diese Scheibe wird “Septum” oder “Membran” genannt.
An der Basis des Ports ist ein flexibler Schlauch, “Katheter” genannt, angeschlossen. Der Katheter ist in der Regel in ein groĂŸes BlutgefĂ¤ĂŸ eingefĂ¼hrt und befördert die in den Port verabreichten Medikamente in den Blutstrom.

Um Medikamente in den Port zu fĂ¼llen oder Blut zu entnehmen, wird die Silikonmembran durch die Haut hindurch mit einer Spezialnadel durchstochen (punktiert). Diese Spezialnadel (Huber-Nadel) ist so geformt, dass kein Silikon aus der Membran ausgestanzt wird. Dadurch kann das Portsystem sehr oft punktiert werden, weil sich nach jeder Punktion die Silikonmembran wieder dicht verschlieĂŸt.

 

 
 

Implantierbare Ports sind in verschiedenen GrĂ¶ĂŸen und Materialvarianten erhältlich. Ihr Arzt entscheidet, welches Portsystem am besten fĂ¼r Ihre BedĂ¼rfnisse und Ihre Therapie geeignet ist.

 

Wie und wo wird das Portsystem implantiert?

Gewöhnlich wird das Portsystem während einer kurzen Operation bei örtlicher Betäubung oder auch bei Vollnarkose eingesetzt. Sie können Ihr Portsystem in einer ambulanten Operation einsetzen lassen und anschlieĂŸend nach Hause gehen.

FĂ¼r die Implantation eines Ports genĂ¼gt in den meisten Fällen ein Schnitt. Der Katheter wird in das ausgewählte BlutgefĂ¤ĂŸ eingesetzt. Unter der Haut wird eine Tasche gebildet, um den Port aufzunehmen. Der Katheter wird an den Port angeschlossen und das Portgehäuse wird in der Hauttasche sicher angenäht. Eine kleine Naht ist erforderlich, um die Hauttasche wieder zu verschlieĂŸen, wenn der Port an seinem Platz liegt. Ein Verband kann fĂ¼r die ersten postoperativen Tage Ă¼ber der Inzision angelegt werden. Die Ă¼ber dem Port liegende Haut ist in der ersten Zeit geschwollen und empfindlich. Diese Reizung verschwindet, wenn die Operationswunde verheilt. Der Port kann, wenn nötig, sofort benutzt werden, meist wird der Arzt aber warten, bis die Schwellung abgeklungen ist. Während der ersten Tage nach der Operation sollten Sie grĂ¶ĂŸere Anstrengungen vermeiden.

Häufig wird das System im Bereich des Brustkorbes direkt unter dem SchlĂ¼sselbein plaziert. Ihr Arzt wird sich mit Ihnen Ă¼ber die fĂ¼r Sie optimale Platzierung des Portsystems unterhalten.

 

Benutzung und Pflege

Ein Portsystem dient meist als venöser Zugang. Das Wort “venös” weist auf BlutgefĂ¤ĂŸe hin, die das Blut zum Herzen transportieren. “Zugang” meint in diesem Zusammenhang einen Weg, der in das BlutgefĂ¤ĂŸ hineinfĂ¼hrt. Das System kann zur Entnahme von Blut oder zur Verabreichung von Medikamenten benutzt werden. Bei längeren Infusionen bleibt die Nadel an Ort und Stelle in der Portkammer und wird mit einem sterilen Verband abgedeckt. Die Abstände, in der die Portnadel ausgetauscht wird, bestimmt Ihr Arzt. In der Regel wird eine Infusionsnadel alle drei bis fĂ¼nf Tage ausgetauscht.

Ihr Portsystem muss regelmĂ¤ĂŸig gespĂ¼lt werden, d.h. nach jeder Behandlung und in den Behandlungspausen alle vier Wochen, damit der Port gebrauchstĂ¼chtig bleibt. Es dĂ¼rfen nur spezielle nicht-stanzende Huber-Nadeln zur Punktion verwendet werden. Vor dem SpĂ¼len sollte die entsprechende Stelle grĂ¼ndlich desinfiziert werden. Nach dem Anlegen steriler Handschuhe wird die Punktionskammer mit einer Hand fixiert, und mit der anderen wird mit der vorbereitenden Nadel in senkrechter Richtung durch die Haut und durch die Membran gestochen, bis der Metallboden berĂ¼hrt wird. GespĂ¼lt wird mit 10 ml physiologischer Kochsalzlösung und anschlieĂŸend wird das System mit wenigstens 4 ml Heparin/ Vetren geblockt.

 

Welche Komplikationen können auftreten?

Insgesamt ist die Komplikationsrate der Portsysteme sehr gering. Allerdings sind Probleme nicht ausgeschlossenen. Folgende Komplikationen können auftreten:

  • Katheterinfektion mit Sepsis
  • Hautläsion
  • Venenthrombose
  • Katheterokklusion
  • Katheterdiskonnektion
  • Vorsicht vor unsachgemĂ¤ĂŸer Behandlung

Sie sollten die Haut Ă¼ber dem Port regelmĂ¤ĂŸig untersuchen. Wenn Sie Veränderungen an der Punktionsstelle bemerken, wie z.B. Schwellung, Rötung, Nässen oder einen Bluterguss, oder wenn Sie Fieber bekommen, SchĂ¼ttelfrost haben oder kurzatmig werden, suchen Sie bitte unverzĂ¼glich Ihren Arzt auf.

 

Portpass

FĂ¼r den Notfall sollten Sie einen Portpass ständig bei sich tragen. Er erhält wichtige Informationen, die im Notfall wichtig fĂ¼r den Arzt oder das Pflegepersonal sein können. Der Ausweis kann auch als Nachweis beim Passieren von Metalldetektoren dienen.

Jana Zimmermann

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