Zuletzt aktualisiert am 17.05.2017 von
Meine ersten Erfahrungen mit einem Portsystem
Ich heiße Sabine, bin 35 Jahre und habe Mukoviszidose. Eigentlich geht es mir noch recht gut. Seit 1997 gehe ich fast regelmäßig ins Krankenhaus zur IV-Therapie. Ich sagte mir immer: “Die 14 Tage wirst Du schon überstehen”. Wäre gar nicht so schlimm, wenn meine Venen auch immer mitgemacht hätten. Nur leider wurde es von Therapie zu Therapie immer schlimmer. Und so war es jedesmal für mich eine doppelte Belastung ins Krankenhaus zu gehen. Ich muß ehrlich zugeben, daß ich ein ganz großer Angsthase bin und nur der Gedanke an eine Spritze macht mir schon Gänsehaut.
Warum ich mich für den Port entschieden habe
Voriges Jahr lag ich dann fast sechs Wochen in der Klinik und bin fast wahnsinnig geworden. Die ersten 14 Tage waren eine Qual für mich. Fast jeden Tag brauchte ich eine neue Flexüle. Bis mir dann ein zentraler Venenkatheter in die Armvene gelegt wurde. Das war dann für mich so der Knackpunkt, wo ich mich intensiver mit einem Port beschäftigt habe. In der Klinik habe ich mir dann alles von einem netten Arzt alles erklären lassen.Er sprach immer von den vier Zauberbuchstaben (PORT). Fast ein Jahr habe ich mir dann aber doch noch Zeit gelassen. Ich habe das Für und Wider immer und immer wieder abgewogen, mich mit Betroffenen unterhalten und mich dann schließlich auch noch im Internet kundig gemacht.
Der Eingriff wurde ambulant durchgeführt
Und letzten Monat habe ich schließlich mein Vorhaben in die Tat umgesetzt. Die ganze Sache war dann schließlich doch nicht so kompliziert, wie ich dachte. Der Eingriff wurde ambulant durchgeführt. Um 7.00 Uhr habe ich mich in die Klinik bringen lassen und um 15.00 Uhr saß ich schon wieder im Auto (natürlich als Beifahrer) auf dem Weg in Richtung Heimat. Bevor ich in den OP gekommen bin, wurde ich noch über eventuelle Risiken aufgeklärt. Weiterhin wurde besprochen, wo der Port platziert werden sollte. Man hat mir geraten, ihn im oberen rechten Brustbereich (ca. 8 cm unter dem Schlüsselbein) implantieren zu lassen. Von dem Eingriff selbst habe ich nichts mitbekommen, da man mich gnädigerweise dabei schlafen gelassen hat. Eigentlich kann man den Eingriff unter örtlicher Betäubung durchführen, aber bei großen Angsthasen macht man auch gerne eine Ausnahme. Ich habe ein sehr starkes Beruhigungsmittel bekommen, keine Narkose. Und dem entsprechend wurde ich nicht intubiert.
Nach dem Eingriff
Zwei Tage nach dem Eingriff fühlte ich mich noch etwas schlapp, hatte aber keine großen Schmerzen. Die Wunde wurde nicht genäht, sondern mit mehreren kleinen Pflastern fixiert. Nach zehn Tagen konnte ich diese selbst entfernen. Das einzige was mich jetzt noch daran erinnert ist ein kleine Narbe von ca. 4 cm und eine kleine Wölbung unmittelbar daneben. Drei Wochen später habe ich dann meine erste IV-Therapie mit Port gehabt. Und es war (mal abgesehen von den Nebenwirkungen der Medikamente) ein Kinderspiel. Der “erste Anstich” war kaum spürbar. Da der Port unmittelbar unter der Haut liegt, merkt man wirklich nur einen kleinen Piks und das war es dann auch schon.
Fazit
Bevor man sich einen Port implantieren lassen möchte, muß man sich aber darüber im klaren sein, daß dieser alle vier Wochen gespült werden muß. Das ist leider notwendig, um eine ständige Durchgängigkeit zu gewährleisten. Ich habe es jedenfalls noch nicht bereut, daß ich diesen Schritt gegangen bin. Auf gar keinen Fall will ich mit meinem Bericht erreichen, daß sich jetzt jeder einen Port legen lassen soll. Er soll für die jenigen sein, die vielleicht auch schon mit dem Gedanken spielen. Leider habe ich auch mit Betroffenen gesprochen, die keine so guten Erfahrungen mit ihrem Port gemacht haben. Vielleicht macht dieser Bericht dann doch wieder ein bisschen Mut.
Sabine, CF