Zuletzt aktualisiert am 10.09.2025 von Marcel Moldenhauer
Seit einigen Wochen gibt es im Team der mobilen Physiotherapie des Mukoviszidose Landesverbands Berlin-Brandenburg ein neues Gesicht. Mit Alessandro Mastrubuono konnten wir einen neuen Mitarbeiter gewinnen, der sich in Zukunft mit großem Tatendrang und Engagement im Team von Anne Kaden als fachlicher Leitung einbringen wird.
Wir wollten Alessandro besser kennenlernen und haben dafür ein kurzes, ganz persönliches Interview mit ihm geführt.
Alessandro, herzlich willkommen im Landesverband! Unsere Mitglieder und Betroffenen sind neugierig, erzähle uns mehr zu Dir. Wer bist Du und wie hast Du zum Landesverband gefunden?
Vielen Dank für das herzliche Willkommen! In die Physiotherapie bin ich aus Leidenschaft und Hilfsbereitschaft gegangen. Zum Landesverband kam ich, weil ich eine neue Herausforderung gesucht habe – vor allem im Bereich Atemtherapie.
Physiotherapie ist ein vielfältiges Feld – was hat Dich begeistert, diese Laufbahn einzuschlagen?
Es hat wahrscheinlich damit angefangen, dass meine Eltern beide im medizinischen Bereich arbeiten. Dadurch war Anatomie bei uns zu Hause schon immer ein Thema. Zusammen mit meiner Leidenschaft für Sport und dem Interesse am menschlichen Körper – und meinem Wunsch, Menschen zu helfen – hat mich das schließlich zur Physiotherapie geführt.
Welche Stationen hast Du dabei bisher durchlaufen, die Dich zu uns geführt haben?
Meine Lebensreise begann in Rom, wo ich aufgewachsen bin. Danach zog ich nach München und habe dort meine erste Ausbildung als Rettungssanitäter abgeschlossen. Seit 2017 lebe ich in Berlin, wo ich meine Physiotherapie-Ausbildung beendet habe. Alle drei Städte haben meinen Weg geprägt und einen besonderen Platz in meinem Herzen.
Gab es ein prägendes Erlebnis oder eine Begegnung, die Deine Arbeit nachhaltig beeinflusst hat?
Es war kein einzelnes Erlebnis, sondern eher ein Prozess mit mir selbst. Irgendwann habe ich verstanden, dass Menschenwerte viel wichtiger sind als die perfekte Grifftechnik oder die vermeintlich „beste“ Übung. Fachliches Wissen ist natürlich sehr wichtig – aber wenn die menschlichen Werte fehlen, ist der Weg zu einem wirklich guten Therapeuten kaum möglich.
Jetzt bist Du Teil des Teams der Physiotherapie des Mukoviszidose Landesverbands Berlin-Brandenburg. Was hat Dich an der Stelle und Arbeit des Landesverbands besonders angesprochen?
Was mich besonders angesprochen hat, ist das Gefühl, dass es hier wirklich um die Patient:innen geht. Ich habe die Möglichkeit, mich ganz auf die Therapie zu konzentrieren und sie frei zu gestalten – das finde ich großartig. Wenn es gelingt, hat das einen enormen sozialen Wert, der für mich besonders wichtig ist. Und genau das hat sich bis jetzt nur bestätigt.
Die Arbeit mit Mukoviszidose-Betroffenen stellt besondere Anforderungen. Welche Aspekte dieser Aufgabe reizen Dich besonders und wie möchtest Du in Deinem neuen Arbeitsumfeld ankommen?
Mich reizt besonders, dass ich in einem erfahrenen Team viel lernen und mich weiter spezialisieren kann vor allem im Bereich Atemtherapie. Gleichzeitig möchte ich mein bisheriges Wissen einbringen und Schritt für Schritt meinen eigenen Stil entwickeln.
In der mobilen Physiotherapie kommst Du u.a. auch zu den Patienten: innen nach Hause. Welche Chancen und Herausforderungen siehst Du in dieser sehr persönlichen Arbeitsweise?
Bei Hausbesuchen bekomme ich Einblicke ins Leben der Patient:innen, die ich in der Praxis nie hätte. Das erweitert meinen Blick und hilft mir, die Therapie noch genauer auf die Bedürfnisse abzustimmen. Gleichzeitig ist man sehr nah dran, und da kommen manchmal auch sehr private Momente auf – das ist völlig normal, aber klare Grenzen sind wichtig, damit die Therapie professionell bleibt.
Physiotherapie bedeutet oft auch Motivation, Geduld und Langfristigkeit. Was ist Dein Ansatz, Menschen zur aktiven Mitarbeit an ihrer eigenen Gesundheit zu motivieren?
Ich finde, Motivation ist eine der schwierigsten, aber auch wichtigsten Aufgaben als Therapeut. Jeder Mensch ist anders, deshalb muss man die Patient:innen dort abholen, wo sie gerade stehen. Nur erklären reicht oft nicht man braucht Flexibilität und manchmal einfach das richtige Werkzeug im richtigen Moment.
Abseits der Arbeit – was tust Du gerne in Deiner Freizeit, was gibt Dir Ausgleich und Energie?
Im Sommer versuche ich, viel Zeit draußen zu verbringen bei Spaziergängen, beim Tischtennisspielen oder einfach mit Freunden. Zu Hause koche ich gerne, das entspannt mich. Und regelmäßiges Training ist mir wichtig, weil es mir Ausgleich gibt.
Danke Dir für die spannenden Eindrücke. Zum Abschluss: Was wünschst Du Dir für Deine Zeit im Landesverband und für die gemeinsame Arbeit mit den Mukoviszidose-Patient:innen?
Bis jetzt wurden meine Erwartungen übertroffen. Ich danke dem Landesverband und dem Team, besonders Anne, Luzie und Gabi, für die tolle Einarbeitung. Für die Patient:innen wünsche ich mir eine gute Zusammenarbeit und freue mich sehr auf die kommende Zeit!
