Zuletzt aktualisiert am 31.03.2021 von Sebastian Kukla
Mit großer Überraschung haben wir vom Mukoviszidose Landesverband Berlin-Brandenburg e.V. und viele unserer Netzwerkpartner*innen zur Kenntnis genommen, dass Dr. med. Carsten Schwarz nun nicht mehr in der Charité anzutreffen ist sondern in der weiteren “Nachbarschaft” im Klinikum Westbrandenburg in Potsdam. Hier könnt Ihr die Pressemitteilung dazu lesen:
25.02.2021 – Europäischer Mukoviszidose-Spezialist wechselt von Charité an das Klinikum Westbrandenburg in Potsdam
- Privatdozent Dr. med. Carsten Schwarz, renommierter Experte für Mukoviszidose (auch Cystische Fibrose – CF), wechselt von der Charité an das Klinikum Westbrandenburg am Standort Potsdam (KWB)
- Er wird mit dem Ausbau des CF-Zentrums Westbrandenburg auf dem Klinikcampus Potsdam und gemeinsam mit den Experten am Standort Brandenburg auch dort die medizinische Versorgung Mukoviszidose-Erkrankter überregional voranbringen
- Das Klinikum Westbrandenburg als Klinik für Kinder- und Jugendmedizin schafft so bedeutsame Veränderung für die bestmögliche Behandlung von CF-Patientinnen und -Patienten
Für Mukoviszidose-Betroffene ist dieser Wechsel und die damit verbundene Zentrumsbildung ein Gewinn: Mit dem Ausbau des CF-Zentrums Westbrandenburg wird unter der Leitung des europäischen Mukoviszidose-Spezialisten Privatdozent Dr. med. Carsten Schwarz ein deutlich erweitertes Spektrum bei der interdisziplinären Behandlung der seltenen, angeborenen Stoffwechselkrankheit Mukoviszidose abgedeckt. Hier werden zukünftig interdisziplinär Patienten jeden Alters aus der gesamten Bundesrepublik versorgt. Gleichzeitig wird Priv. Doz. Dr. Schwarz ein Studienzentrum etablieren, um Mukoviszidose-Patienten neue Therapien anbieten zu können.
„Wir sind sehr erfreut, mit Dr. Carsten Schwarz, seiner außerordentlichen medizinischen Erfahrung und seiner Expertise beim Aufbau des CF-Zentrums Westbrandenburg, den Mukoviszidose-Patientinnen und -Patienten eine wegweisende medizinische Betreuung am Klinikum Westbrandenburg anbieten zu können. Zudem ist die Etablierung des Zentrums ein starkes Signal, um die Versorgungssicherheit insgesamt langfristig sicherzustellen. Für ganz Brandenburg und weit darüber hinaus.“, sagt Prof. Dr. med. Thomas Erler, Chefarzt und Ärztlicher Leiter des Klinikum Westbrandenburg in Potsdam.
Privatdozent Dr. med. Carsten Schwarz wechselt am 1. März 2021 von der Charité Berlin an das Klinikum Westbrandenburg in Potsdam. Das KWB bietet ein breites Leistungsspektrum bei der spezial-fachärztlichen Versorgung der Cystischen Fibrose an, welches Priv. Doz. Dr. Schwarz gemeinsam mit dem erfahrenen Team um Frau Dr. Behl und Herrn Dr. Kurzidim – die langjährige Experten in der Versorgung von Muko-Patienten im Land Brandenburg sind – sowie weiteren, spezialisierten Medizinern aufbauen wird. Im Fokus sind dabei die Festigung der guten und engen Zusammenarbeit mit dem ambulanten spezialfachärztlichen Versorgungsteam (ASV-Team) unter der Leitung von Prof. Dr. med. Jochen Mainz am Campus Brandenburg an der Havel sowie die Weiterentwicklung der bisherigen Strukturen im neuen CF-Zentrum Westbrandenburg.
Priv. Doz. Dr. med. Carsten Schwarz freut sich sehr auf seine neue Aufgabe, die gleichsam Berufung für ihn ist: „Die neue Herausforderung bietet mir und dem gesamten Team die Möglichkeit, CF-Patientinnen und -Patienten auf höchstem, aber individuellem, Niveau zu versorgen und gleichzeitig meiner Forschungstätigkeit nachgehen zu können. In Bezug auf die Forschung freue ich mich vor allem darauf, die bestehenden internationalen und nationalen Kooperationen mit Schwerpunkt auf infektiologische und immunologische Fragestellungen fortzuführen und auszuweiten. Kooperationen mit amerikanischen und australischen Kollegen stehen hierbei im Vordergrund, aber auch mit renommierten nationalen Institutionen unter anderem mit dem RKI zur Corona-, Pilz- und Mykobakteriumforschung.“
Der aus Berlin stammende 51-jährige Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie mit der Zusatzbezeichnung Palliativmedizin ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Er hat in Berlin Medizin studiert. Nach seiner Approbation als Arzt arbeitete er zunächst als Assistenzarzt in der Lungenklinik Heckeshorn und absolvierte dort auch seine Facharztausbildung für Innere Medizin und Pneumologie. Daran anschließend war er viele Jahre als Oberarzt und Leiter der Sektion Cystische Fibrose (Mukoviszidose) und des CF Lungen- und Lebertransplantationsprogramms an der Charité in Berlin tätig, wo er eines der größten CF-Zentren Europas aufgebaut hat. Des Weiteren hat er als Spezialist in der Endoskopie mit internationalen Bronchoskopiekursen großes Renommee erlangt.
Herr Priv. Doz. Dr. med. Carsten Schwarz ist Vorstandsmitglied der Forschungsgemeinschaft im Mu-ko e.V. (FGM) sowie Vorstandsvorsitzender der Arbeitsgruppe der Ärzte im Muko e.V. (AGAM).
In dieser Funktion hat er sich gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen der Optimierung der medizinischen Versorgung sowie der Verbesserung von Diagnostik und Therapie der Mukoviszidose verschrieben. Die inhaltlichen Schwerpunkte der AGAM-Arbeit sind u.a. die Entwicklung deutscher Leitlinien zur CF-Diagnostik und -Therapie, die Gestaltung der ärztlichen Weiterbildung sowie die Beratung des Mukoviszidose e.V. in allen ärztlich relevanten Themen. Aktuell leitet er die innovative Therapie-Leitlinie „CFTR-Modulatortherapie bei CF“ als Berufsverbandvertreter.
Zudem ist er Vorstandsmitglied der europäischen CF Gesellschaft (ECFS) und Leiter der ECFS-Arbeitsgruppe Pilzpathogene sowie Gastherausgeber der „Mycopathologia“ mit dem Schwerpunkt: Pilze bei CF. Darüber hinaus ist er seit vielen Jahren bundesweit in vielen Gremien und Netzwerken aktiv.
Über Mukoviszidose
In Deutschland sind bis zu 8.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene von der unheilbaren Erbkrankheit Mukoviszidose betroffen. Durch eine Störung des Salz- und Wasserhaushalts im Körper bildet sich bei Mukoviszidose-Betroffenen ein zähflüssiges Sekret, das Organe wie die Lunge und die Bauchspeicheldrüse irreparabel schädigt. Jedes Jahr werden in Deutschland etwa 150 bis 200 Kinder mit der seltenen Krankheit geboren.
Die Mukoviszidose war noch vor 20 Jahren eine Krankheit des Kindesalters. Nur wenige Patienten erreichten das Erwachsenenalter. Konsequenterweise wurde diese angeborene Stoffwechselkrankheit in der Pädiatrie behandelt. Im neuen Jahrtausend ist die mittlere Lebenserwartung deutlich an-gestiegen, sodass in den meisten Industrieländern die Zahl der erwachsenen Patienten mit CF stetig steigt.